FAM²TEC gestartet

Zum 1.Mai 2012 startete das Projekt FAM²TEC, das auf der gemeinsamen Initiative von HeurekaNet - Freies Institut für Bildung, Forschung und Innovation e.V. und dem Fachbereich Maschinenbau der Fachhochschule Münster basiert. Beteiligt werden 15 ausgewählte klein- und mittelständische Unternehmen aus dem Maschinen-/Anlagenbau und der Elektrotechnik aus dem Münsterland.

„Das Projekt FAM²TEC greift zwei unterschiedliche, aber durchaus miteinander verknüpfte Herausforderungen der Zukunft auf", so Julia aus der Wiesche, wissenschaftliche Mitarbeiterin von HeurekaNet, „In Zeiten des demografischen Wandels wird qualifiziertes und motiviertes Personal zunehmend zur strategischen Ressource - gerade in den innovationsorientierten Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Elektrotechnik. Gefragt sind Lösungen, um den eigenen Bedarf an qualifizierten Fachkräften mittel- und langfristig zu sichern.

Zudem entscheiden sich noch immer zu wenige Frauen für eine technische Berufsausbildung. Neben der schlechten Vereinbarkeit von Familie und Beruf machen Rollenklischees („Frauen und Technik!") MINT-Berufe für Frauen unattraktiv."
Rund die Hälfte der deutschen Exporterlöse wird durch den weltweiten Verkauf von Maschinen erzielt. Entsprechend gefragt sind Maschinenbauingenieurinnen und -ingenieure auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Mit dem Blick auf die Ziel-Region Münsterland bedeutet das: „Mit rund 34.000 Beschäftigten ist der Maschinen- und Anlagenbau der größte industrielle Arbeitgeber im Münsterland. Im nationalen Ranking rangiert z.B. der Kreis Warendorf unter 439 Kreisen und kreisfreien Städten unter den Top-30-Standorten, die Kreise Borken und Steinfurt belegen die Plätze 37 und 53", führt Andreas Schulte Hemming, Projektleitung, den Gedankengang fort, und von dieser Spitzenposition profitieren Frauen bislang nur unzureichend. Zu wenige Frauen entscheiden sich - u.a. wegen überkommener Rollenklischees - für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich. Und im späteren Berufsleben beeinträchtigt die schlechte Vereinbarkeit von Familien- und Berufsleben die Karrierechancen der weiblichen Fachkräfte."

FAM²TEC greift mit seinem Vorhaben Fragestellungen und Erfahrungen des FAMM-Projektes (Familie, Arbeit und Mittelstand im Münsterland) auf, geht dann aber auf der einen Seite spezialisierter auf klein- und mittelständische Unternehmen einzelner Branchen (Maschinen- u. Anlagenbau, Elektrotechnik) ein und auf der anderen Seite über das FAMM-Projekt hinaus, in dem es die Umsetzung familienfreundlicher Strukturen und chancengleichen Personalpolitik in den Unternehmen begleitet und Programme zur Sicherung des weiblichen Fachkräftenachwuchses umsetzt.

Die zentralen Ziele des Projektes sind daher, mehr Frauen für den technischen Beruf zu interessieren und zu qualifizieren, Studentinnen und Unternehmen gezielt und bereits während des Studiums zusammen zu bringen, vorhandenen Fachkräftepotenziale durch bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu stärken und familienfreundliche Unternehmen der Technikbranche wirksam zu vernetzen.

Unternehmen, die sich familienfreundlich aufstellen, können im Wettbewerb um Fachkräfte punkten. So unterstützt FAM²TEC die Unternehmen bei der (Weiter-)Entwicklung familienfreundlicher Rahmenbedingungen. Als familienfreundliches Unternehmen sind sie attraktiv sowohl für Neueinsteiger als auch für die vorhandene Belegschaft.

Ebenso ist die Gewinnung talentierter weiblicher Nachwuchskräfte eine Chance für die Unternehmen der Region, um den Wirtschaftsstandort Münsterland zukunftssicher zu gestalten. FAM²TEC wirbt gezielt junge Frauen als Nachwuchskräfte für MINT-Berufe und bringt sie mit Unternehmen in Kontakt.

Workshops und Beratungen zur Familienfreundlichkeit in den Unternehmen, Informations- und Vernetzungstreffen, ein Mentoren- und Patenschaftsprogramm, PR und die optionale Teilnahme am Dualen Studiengang (optional) sind die konkreten Angebote des Projekts.

Das Projekt FAM²TEC hat sowohl die Unternehmen als auch die weiblichen Nachwuchskräfte im Blick.

Das Projekt, das am 31.12.2014 endet, wird über die Bundesinitiative Gleichstellen Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.

Weitere Informationen:
http://www.fam2tec.de

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Von links nach rechts: Andreas Schulte Hemming, Stefanie Ehling, Dr. Julia aus der Wiesche (HeurekaNet), Eva Keller, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Scholz (FH Münster)