"Urban Rapstory" begeistert Jugendliche

Syrien. Irak, Bosnien. Kuba. Türkei. Nicht nur aus diesen Ländern stammen die Familien der Jugendlichen, die beim Projekt „Urban Rapstory“ im Paul-Gerhardt-Haus teilgenommen haben. Sommerferien, schönstes Wetter. Statt sich im Freibad zu vergnügen, nutzten die 20 Jugendlichen aus der Hauptschule Coerde und der Geistschule Münster das Angebot von HeurekaNet und dem Paul-Gerhardt-Haus, zwischen dem 16.8. und 21.8. 2016 ganztägig und gemeinsam mit  kundigen Workshopleitern eine MusikTheatershow auf die Bühne zu bringen.

In 6 Tagen nicht möglich, vor allem mit Jugendlichen, die noch nie auf der Bühne standen? Pustekuchen. Die 14-20jährigen Jugendlichen entdeckten ihre Talente im Bereich Schauspiel, Tanz und Musik. Sie entwickelten vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen diese Geschichte: Zwei Jugend-„Crews“ bekriegen sich, eine Rache-Aktion provoziert die nächste. Es zeigt sich schnell: so macht das Leben keinen Sinn macht. Es zeigt auch unerwartete Seiten der Akteure, weckt ein gewisses Verständnis für ihr Verhalten, etwa des Underground-Anführers („Von Respekt kann ich mir leider kein Essen kaufen.“), wenn auch nicht Zustimmung. Und es zeigt die Qualitäten der Akteure als Einzelne, jenseits der Gruppe. Die „Crew“ ist alles; dort liefert man Gestohlenes ebenso ab wie den freien Willen. Wieso? Familie findet für manchen nicht statt; den einzigen Ersatz-Bezug bildet schnell die „Crew“. Wehe, wenn ein Chef mit Ausschluss droht . . . Gegenkräfte bildet zum einen Liebe. Die aber hier nicht reichte. Eine junge Syrerin weist darauf hin: Wovor sie floh, das ist auch hier, wenn auch anders: „Warum muss es immer Feinde geben?“ Die „Crew“ ist alles; dort liefert man Gestohlenes ebenso ab wie den freien Willen. Wieso? Familie findet für manchen nicht statt; den einzigen Ersatz-Bezug bildet schnell die „Crew“. Wehe, wenn ein Chef mit Ausschluss droht . . . Gegenkräfte bildet zum einen Liebe. Die aber hier nicht reichte. Eine junge Syrerin weist darauf hin: Wovor sie floh, das ist auch hier, wenn auch anders: „Warum muss es immer Feinde geben?“

Projektleiter Dirk Schubert und Regisseur und künstlerischer Leiter Gandhi Chahine freuten sich, mit den Jugendlichen und dem  gesamten Team  (Germain Bleich, Musikproduktion, Mehdi Ramadan, Anna-Lena Schneider und Sarah Burkhardt in der Kürze der Zeit eine sehenswerte Show auf die Beine stellen zu können (siehe Pressebericht). Am Sonntag , den 21.8.2016, zeigten die Jugendlichen im vollen Paul-Gerhardt-Haus vor Freunden und Familie, was sie „drauf haben“. Und dass sie sich mit dem inhaltlichen Thema, nämlich der Frage, wie man mit Aggression und Ausgrenzung ausgeht und was man dagegen tun kann, auseinander gesetzt haben.   

Lilar, 17, aus Syrien: „Ich habe in dieser Woche so viel gelernt. Auch, wie ich mich Stress mit anderen umgehen kann“. Gemeinsame Essen, das Übernehmen von Verantwortung für andere, Teamarbeit und das Hinarbeiten auf das große gemeinsame Ziel, die Aufführung, waren ebenfalls wichtige Lernaspekte im Projekt.   

HeurekaNet dankt dem Deutschen Kinderhilfswerk für die Förderung des Projekts - es hat sich gelohnt!

 

Externer Link: Bericht in den Westfälischen Nachrichten vom 23. August 2016 

Externer Link: Deutsches Kinderhilfswerk 

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"Urban Rapstory" in der Aufführung - ein Szenenbild (Foto: Dirk Schubert)